Lochblendenstrukturen

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Die Werkgruppe entstand als Beitrag zu einer bildgebenden, „generativen“ Fotografie auf systematisch-konstruktiver Basis. Die ersten acht Serien (Programm 3.1-3.8) wurden mit jeweils zwischen 8 und 17 Bildern in der Zeit vom 12. bis 30. Januar 1967 auf Farb- und SW-Material (Papier und Film) ausbelichtet: Unikate auf Colorpapier (die Serien 3.1 und 3.2) und auf Film, wodurch Vervielfältigungen (Prints) möglich wurden. Die SW-Serie 3.8 stellt insofern einen ersten Abschluss dar, als ihr Bild mit der Nummer 14 (das letzte dieser Serie) die Grundlage für weitere Modifikationen nach fotospezifischen Gestaltungsparametern bildete. Es erhielt die Bezeichnung „3.8.14 A“ und war Ausgang für rd. 200 daraus abgeleitete Bilder: ein Schlüsselbild dieser Werkgruppe.

Lochblendenstrukturen verdanken ihre Entstehung dem Urprinzip optischer Abbildung, der Camera obscura (Lochkamera). Sie wurde hier zu einem komplexen optischen Aggregat, also zu einer variablen Mehrfach-Lochkamera ausgebaut. Damit stand ein apparatives System zur Gestaltung geometrischer Muster nach einer programmierten und nachvollziehbaren, generativen Bildgrammatik zur Verfügung. Erste Arbeiten wurden im Rahmen der Ausstellung Generative Fotografie 1968 im Kunsthaus Bielefeld gezeigt. Die Schau vereinigte daneben Arbeiten von Breier, Cordier und Gravenhorst mit Texten von Herbert W. Franke und Gottfried Jäger. 

Erstausstellung: Generative Fotografie, Kunsthaus Bielefeld, Februar-März 1968. Ausstellungsfaltblatt. Erstpublikation: Gottfried Jäger: Generative Fotografie. In: Foto Prisma, Düsseldorf, Nr. 10, 1969, S. 458-460. Weitere wichtige Publikationen: (1) Gottfried Jäger: Pinhole Structures. Generative Photographic Works 1967-1974, in: Pinhole Journal (San Lorenzo, NM, USA), Vol. 5. Nr. 2, Aug. 1989, pp. 22-32; (2) Reprint in: HyperSpace. Japan Society for Hyperspace Science, Kyoto, Japan. Vol. 7, Nr. 2, 1998, pp. 51-61.    

Erste Sammlungen: Sammlung Etzold, Programm-Zufall-System, Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach; Sammlung Peter C. Ruppert: Konkrete Kunst in Europa nach 1945, Museum im Kulturspeicher Würzburg; Fotografische Sammlung im Museum Folkwang Essen.

3.8.14 A 

3.8.14 B

3.8.14 C

3.8.14 D

3.8.14 E

3.8.14 F 

3.9




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